Ist das ein Gemälde? Besuchen Sie den Hyperrealisten Franz Gertsch im Louisiana Museum
Erleben Sie den Hyperrealisten Franz Gertsch im Louisiana Museum of Modern Art. Sehen Sie sich die Werke an, die so lebensecht sind, dass die Grenze zwischen Fotografie und Malerei in der ersten umfassenden Ausstellung des Schweizer Künstlers in Skandinavien verschwimmt.
Ein völlig neues Realismuskonzept
Wenn Sie es aus der Ferne betrachten, besteht kein Zweifel: An der Museumswand hängt ein riesiges Foto. Es wurde mit einer älteren Kamera aufgenommen, die Farben sind naturgetreu und die Motive sind unmittelbar, als ob die Kamera zufällig da wäre.
Aber wenn Sie näher herankommen, wenn Sie direkt vor dem Bild stehen, sehen Sie, dass es sich um ein Gemälde handelt. Die Motive sind mit Farbe aufgetragen, obwohl sie so realistisch sind, dass es sich um eine Art Hyperrealismus handelt.
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Ist ein Foto nicht genug?
Es ist nicht ganz falsch, dass die Gemälde etwas mit Fotografien zu tun haben. Franz Gertsch malte nämlich nach Fotografien, die er selbst aufgenommen hatte. Um den hyperrealistischen Ausdruck in seiner Kunst zu erzielen, bediente er sich verschiedener Techniken, darunter eine fast impressionistische Punkttechnik, die ein besonderes Spiel ergibt, wenn man ganz nah herankommt.
Für Franz Gertsch reichte das Fotografieren allein nicht aus. Er wollte mehr daraus machen und dem Motiv durch den menschlichen Auftrag von Farbe Leben verleihen, in einer Weise, die die mechanische Kamera nicht schafft.
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Enorme Größen
Etwas Faszinierendes an den Gemälden von Franz Gertsch ist ihre Größe. Wenn Sie vor den Leinwänden stehen, werden Sie fast von gemalten Personen überwältigt, die mehrere Meter größer sind als Sie selbst: Fünf riesige Männer, die über den Zaun zu einer Baustelle hängen, ein Porträt eines Frauenkopfes in riesiger Größe, schlanke Bäume in einem Gebüsch mit Blättern in Handgröße.
Die erste und letzte Ausstellung
Die Ausstellung im Louisiana Museum of Modern Art entstand in Zusammenarbeit mit Franz Gertsch selbst. Gertsch schafft es jedoch nicht, die Ausstellung selbst zu erleben, da er 2022 im Alter von 92 Jahren verstarb. Es ist die erste große Ausstellung des Künstlers nach seinem Tod und die letzte, an der er beteiligt war.
Franz Gertsch war Schweizer und studierte an der Kunstschule Max Rudolf von Mühlenen und Hans Schwarzenbach in Bern. Er nahm unter anderem an der documenta 5 in Kassel und an der Biennale in Venedig teil.